Raimund Hoghe
Transkript des aktuellen Titels
Die Schwarz-Weiß-Fotografie von Rosa Frank zeigt Raimund Hoghe in einem dunklen Bühnenraum. In unserer Ausstellung wird das Foto als dreieinhalb mal zwei Meter große Wandtapete präsentiert. Der kleinwüchsige Hoghe, in schwarzem Hemd und schwarzen Hosen, steht frontal zu uns. Er hat ein flächiges Gesicht und schmale Lippen. Die Augen werden von einer Sonnenbrille verdeckt. Auf dem Kopf trägt er eine übergroße barettähnliche Kopfbedeckung aus schwarzem Leder. Die rechte Hand ist erhoben – zwischen zwei Fingern hält er waagerecht wie eine Zigarette einen langen dünnen Stab mit etwas verbreitertem weißem Ende. Die linke Hand steckt lässig in der Hosentasche.
Links neben dem Foto werden auf einem Bildschirm zwei insgesamt 10 Minuten lange Ausschnitte aus Videos von Raimund Hoghe präsentiert: „Danse Vulnérable” aus dem Jahr 2016 und „Swan Lake“ von 2008. Die Kopfhörer finden Sie an der Wand an einem Haken.
Raimund Hoghe wurde 1949 geboren. Zunächst Dramaturg für Pina Bauschs Tanztheater schuf er 1994 seine erste Solo-Tanz-Performance und begann, mit seinem Körper Geschichten zu erzählen. In seinen Performances setzte sich Hoghe mit Behinderung, dem Nationalsozialismus, HIV/AIDS und Migration auseinander. Er starb im Jahr 2021.
Wir bitten Sie nun, dem Leitstreifen weiter geradeaus und bis zum nächsten Aufmerksamkeitsfeld zu folgen. Dort erfahren Sie mehr zu unserem achten und letzten Kapitel „Freak out“ und können im Anschluss die Beschreibung eines ganz besonders ausdrucksstarken Porträts hören.
Andere Titel im Audioguide
- Einführung
- Taktiler Lageplan
- Kapitel 1: Der ideale Körper
- Griechische Schönheiten: „Venus von Milo“ und „Doryphoros“
- Kapitel 2: Heilige und Sünder*innen
- Kapitel 3: Die Macht der Bilder
- Joey Solomon: „Selbstporträt mit Robert Andy Coombs in meinem Schlafsaal“
- Kapitel 4: Perfektionierung
- Rita Mazza: „Löwenzahn II“
- Kapitel 5: „Normalität/Normalisierung" forcieren/widerstehen
- Sammlung Prinzhorn. Karl Genzel: Weib und Mann (Adam und Eva)