Sammlung Prinzhorn. Karl Genzel: Weib und Mann (Adam und Eva)

Transkript des aktuellen Titels

Die Skulptur „Weib und Mann (Adam und Eva)“ ist 37 Zentimeter hoch und aus orangegelb lackiertem Holz geschnitzt. Karl Genzel schuf sie um das Jahr 1920. Wir präsentieren sie hier unter einem Glassturz.

Die kleine Skulptur zeigt einen Menschen mit Brüsten, einem gebogen aufragenden, übergroßen Phallus und, auf der Rückseite, einer Vagina.

Der Kopf der einen Seite ist frontal zu uns ausgerichtet. Ihre Augen sind halb geschlossen, der Mund mit den vollen Lippen etwas geöffnet. In der Hand ihres nach oben angewinkelten rechten Armes hält sie eine runde Uhr. Die linke Hand stemmt sie in die Hüfte.

Der Kopf der anderen Seite hingegen ist im Profil. Sie zeigt ein hoch im Gesicht angesetztes Auge, eine grobe Nase, darunter einen Schnauzbart und einen Mund mit wulstigen Lippen.

Ihr Schöpfer, der 1871 geborene Karl Genzel, war 1912 wegen Schizophrenie in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen worden. Dort arbeitete der gelernte Maurer bis zu seinem Tod im Jahr 1925 als Holzbildhauer. Bereits 1919 schenkte er seine Skulpturen dem Heidelberger Psychiater und Kunsthistoriker Hans Prinzhorn. Dieser sammelte die künstlerischen Arbeiten von psychiatrisierten Menschen und schuf so die „Sammlung Prinzhorn“ mit über 6.000 Werken.

Bitte folgen Sie nun dem Leitstreifen bis zum Wendepunkt und dann nach rechts bis zum nächsten Wendepunkt, der Sie erneut nach rechts führt. Wenn Sie noch einige Schritte geradeaus bis zum nächsten Aufmerksamkeitsfeld gehen, erfahren Sie etwas über eine Arbeit, die Sie zum Teil sogar mitnehmen können. Doch zuvor hören Sie dort noch einige Informationen über unser sechstes Kapitel: „Vernichtung“.

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